1815

Maria Isabella Euphemia Josepha Braun wird am 12.12.1815 im schwäbischen Jettingen geboren. Ihre Eltern sind Bernhard Maria Braun, Finanzverwalter der Gräflichen Herrschaft Schenk von Stauffenberg, Wülflinger Linie, und Maria Euphemia Braun, geb. von Merklin.

 

1815-1827

Kindheit und Schulbesuch in Jettingen. Die Familie Braun wohnt im ersten Stock des teils verfallenen Jettinger Schlosses der Familie Schenk von Stauffenberg. Isabella, die lieber mit ihren Freunden draußen auf Bäume klettert als sich im Stricken zu üben, wird im Ort als "die braune Bill" bekannt. Jeden Abend liest der Vater den Kindern vor und erweckt auf diese Weise Isabellas literarische Begeisterung. Ihre Lieblingsautoren werden Christoph von Schmid, Walter Scott und Charles Dickens.

 

1827

Tod des Vaters. Auf Anraten des Onkels, des Landrichters Anton von Merklin, Ehemann der Gräfin Maria Anna Fugger, Umzug der Familie nach Augsburg zur besseren Ausbildung der Kinder.

 

1828-1834

Besuch der "Königlichen katholischen Töchterschule" des Englischen Instituts in Augsburg. Ihre Lehrerin Maria Friederika Striegl integriert das anfangs von den Mitschülerinnen verlachte und ausgeschlossene Dorfkind in die Klassengemeinschaft und wird neben der Präfektin Katharina di Graccho zu einem Vorbild von Isabella Braun. Diese möchte nun selbst den Lehrberuf ergreifen.

 

1835-1836

Ausbildung an der "Lehrerbildungsanstalt" des Klosters St. Ursula in Augsburg.

 

1837-1848

Anstellung als Lehrverweserin an der "Weiblichen Volks-, Elementar- und Feiertagsschule" in Neuburg an der Donau. Die fortschrittliche Pädagogin wird von ihren Schülern verehrt, erntet bei ihren Vorgesetzten jedoch teils Unverständnis. 1848 wird sie mit allen weltlichen Lehrkräften auf Grund eines Regierungserlasses mit einer kleinen Pension in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.

 

1848-1854

Der Appellationsgerichtspräsident Freiherr Friedrich von Stengel stellt Isabella Braun als Privatlehrerin seiner Tochter Amanda ein. Beide werden lebenslange Freundinnen. Parallel beginnt Isabella Braun Kindererzählungen zu verfassen. 1849 erscheint ihr erster Gedichtband "Bilder aus der Natur" bei Kollmann in Augsburg. Zahlreiche folgende Werke werden von Scheitlin in Stuttgart verlegt.

 

1854

Umzug nach München auf Drängen des Verlegers Scheitlin, der Isabella Braun die Herausgabe einer Jugendzeitschrift anbietet. Die 1855 erstmals erschienen "Jugendblätter" und ihre weiteren Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke machen Isabella Braun schließlich über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Franz Graf von Pocci, einer ihrer Mitarbeiter, erwirkt bei König Max II. für Isabella Braun eine jährliche Pension von 300 Gulden, die ihre existentiellen Nöte abmildert.

 

1868

Verleihung der goldenen Medaille zur Förderung von Kunst und Wissenschaft durch Herzog Max von Bayern.

 

1879

Verleihung der Ludwigsmedaille für Kunst und Wissenschaft durch König Ludwig II.

 

1886

Isabella Braun verstirbt am 02.05.1986 nach kurzer, schwerer Krankheit in ihrer Wohnung in der Hildegardstraße. Die Stadt München errichtet auf ihrer Grabstätte auf dem Südlichen Friedhof ein Denkmal.